"Keine Chance, wir haben Jahreswechsel..."

Ein Beitrag von Gerhard Stumpf – greenhr.live

Keine Zeit für Advent, der Jahreswechsel steht an

So oder ähnlich dürfte die Antwort lauten, die derzeit in der Regel auf die Frage „Haben Sie in diesem Jahr noch Zeit für XY“ zu erwarten ist. Überall in den Personalabteilungen der Unternehmen stehen Projektaufgaben kurz vor Abschluss, einige sind vielleicht zur Lieferung schon verspätet oder zumindest „auf rot gesetzt“. Dazu kommen die ohnehin schon zum Jahreswechsel anfallenden regulären Arbeiten.

 

In diesem geschäftigen Treiben bleibt einiges auf der Strecke...


Die "wichtigen" Fragen zur Weihnachtszeit

Und natürlich kommt pünktlich zur Adventszeit der ganz normale Weihnachtsstress um die Ecke und wirft viele Fragen auf:

  • Die Besorgung der Geschenke nach dem Motto „Wir schenken uns aber in diesem Jahr nichts, oder?!"
  • Die Planung der Familienbesuche: Wann zu den Eltern, wann zu den geliebten Schwiegereltern?
  • Wer holt in diesem Jahr Tante Frieda ab und wer bringt sie wieder nach Hause?
  • Nicht zu vergessen: Was wollen wir denn in diesem Jahr Heiligabend essen?
  • ...

Und überhaupt, warum bin ich nicht schon seit Mitte September in „Weihnachtsstimmung“?! Schließlich kann ich seitdem doch schon Christstollen, Mandelspekulatius, Zimtsterne und all die anderen Leckereien im Supermarkt kaufen. Natürlich auch Adventskalender: „Früher“ gab es Adventskalender ausschließlich mit Schokolade. Jeden Tag durfte man ein Türchen öffnen um sich so langsam dem Heiligen Abend zu nähern. (Ja, auch ich habe „gelegentlich“ die ganze Schokolade bereits am ersten Tag verputzt…)
Heute enthält das Angebot für Adventskalender solche mit einem Bier pro Tag oder Artikeln aus dem Erotikfachhandel für Singles oder Paare, Parfüm und allen anderen denkbaren Artikeln, die es ohnehin das ganze Jahr über zu kaufen gibt. Wenn es dem Zweck dienlich ist, sei es drum.

Worauf es wirklich ankommt.

Doch was ist der Zweck des Adventskalenders und des Advents überhaupt?
Advent von lat. Adventus heißt „Ankunft“. Es beschreibt die Zeit, in der Christen sich auf das Fest der Geburt Jesu vorbereiten. Um auf dieses Fest adäquat vorbereitet zu sein, heißt Advent aber auch Ankunft bei sich selbst. Dazu bedarf es nicht nur der Beantwortung der Frage wer und wo ich gerade bin, sondern auch wie, warum und vor allem wohin ich gehen möchte.


Zur Ruhe kommen, reflektieren, Feedback geben und nehmen und sich zu fokussieren sind sehr wichtige Vorgänge, die privat – aber auch beruflich und besonders kurz vor Ende von Projektarbeiten – oftmals viel zu kurz kommen.

 

Wo stehen wir, wohin wollen wir und was müssen wir tun, sind zentrale Fragen, die immer wieder neu gestellt und für sich selbst beantwortet werden müssen.


Sich immer wieder diese Zeit zu nehmen und daraus Kraft und Orientierung zu schöpfen, stellt einen wichtigen Erfolgsfaktor in der Projektarbeit dar. Denn Projektstress resultiert oft aus unzureichender Planung, weil Aufgaben und ihre Entwicklungen unterschätzt oder man sich und sein Team hinsichtlich der Leistungsfähigkeit überschätzt hat. Im Idealfall wird bereits vor Projektbeginn reflektiert, ob eigene Ressourcen tatsächlich geeignet sind die Projektaufgaben zu übernehmen oder besser externe Experten eingesetzt werden sollten.
Diese Entscheidung darf nicht nur durch die monetäre Budgetlage Beantwortung finden oder inhaltlich auf die leichte Schulter genommen werden. Gerade in Payrollprojekten hilft nur große Expertise, um alle relevanten Dinge richtig einzuschätzen und angemessen zu beplanen.

In diesem Sinne wünsche ich eine besinnliche Adventszeit und einen guten Jahreswechsel!



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